Tschechien war Anfangs kein angedachtes Reiseziel auf unserer Europareise sondern nur für die Durchreise nach Polen gedacht. Wir besuchten Tschechien genussvoll trotzdem. Unsere Reise verlief von Tirschenreuth (Deutschland) bis nach Krakau (Polen) über Hügel, frisch gemähte Wiesen, Nadel- und Birkenwälder, bunte und saubere Dörfchen mit einem morbiden Charme. Manchmal hatten wir das Gefühl, die Zeit scheint an diesen besonderen kleinen Orten stehen geblieben zu sein.

Unser erster Campingplatz in Plana (Camping Karolina) bei Marienbad zeigte uns gleich die Naturnähe, die Tschechien zu bieten hat.

Da wir zu viert reisen und wir ein Kind und einen Hund dabei haben hofften wir auf ein paar Aktivitäten vor Ort. Tschechien bietet einiges: Campen in der Natur, dazu Klettergerüste und Baumschaukel für Kinder. Für Reisen mit Kindern in Tschechien ist für die Kleinen immer gesorgt, es gibt genug Spielgeräte oder Schwimmmöglichkeit vor Ort. So auch auf dem an einem Naturbach gelegenen Camping Kovana bei Cerena Recice.

Auch wenn die Anlage aus dem letzten Jahrhundert ist, besonders bei den sanitären Anlagen, und den Hauch von Sozialismus noch in sich trägt, so hatten wir uns wohl gefühlt: die Duschen waren warm, es gab immer fließendes warmes Wasser zum Spülen und für das Nötigste war gesorgt. Der Campingplatz war nicht perfekt durchorganisiert, hatte aber etwas beschauliches, zuvorkommendes. Heute würde man sagen „Wabisabi“. Damit hat es seinen eigenen Charm.

Die Autobahnen sind gut, für deutsche Verhältnisse ist auf Tschechiens Straßen sehr wenig los. Aktuell befinden sich in Tschechien einige Autobahnen und Schnellstraßen im Bau. Mit einem Wohnwagen sollte man damit rechnen, dass die Fahrt manchmal etwas ruckelig wird und das Interieur deshalb entsprechend gesichert werden sollte – uns hat diese Erfahrung eine Kleiderstange gekostet. 😉

In Marienbad angekommen spürten wir nach wie vor die K-und-K-Zeit. Königlich, Wissenschaftliches und Künstlerisches ist sichtbar, die Jugendstilvillen sind famos, die Allee und der Park laden zum Flanieren ein. Das Heilwasser ist salzig und mineralienhaltig. Die Menschen laufen mit Trinkflaschen zum Abfüllen, vornehm mit Porzellantrinkkännchen umher. Marienbad ist ein Kurort, der einen Besuch Wert ist. Auch für mehrere Tage zum Kuren.

Das Bier ist besonders gut. Die Sorte Cbodovar hat uns sehr gut geschmeckt: ein goldenfarbiges Bier, vom Geschmack zwischen Märzen und Pils.

Filmische Impressionen